Erste Pläne, den Hafen zu erweitern, existieren im Grunde seit seiner Inbetriebnahme 1959. Tenor dieser Pläne war immer, dass wirtschaftliche Chancen ergriffen werden müssen, um zu bestehen und sich zu entwickeln. Seitdem schwebt die Hafenerweiterung wie ein Damoklesschwert über unserem Stadtdorf.Für viele Krummendorfer war und ist der Überseehafen Rostock Arbeitgeber. Die meisten von uns kennen den Hafen seit ihrer Kindheit und er ist Teil unseres Lebens. Wir sind stolz darauf. Genauso stolz wie wir auf das Haus, in dem unsere Ureltern lebten, wir mit unseren Eltern wohnten und unsere Kinder jetzt aufwachsen, in direkter Nachbarschaft zum Überseehafen. Doch diesen Teil unseres Lebens will der Überseehafen Rostock mit Baggern und Schaufeln auslöschen. Die Krummendorfer haben redlich und aufopferungsvoll, nachbarschaftlich helfend, über Generationen ihre Häuser saniert und technisch modernisiert, ihre Gärten liebevoll bepflanzt. Sie haben Hof und Vieh, neue Häuser gebaut und viel – nicht nur Geld – investiert. Neue junge Familien sind zugezogen und wollen in idylischer Ruhe leben.Ein Drittel der Oldendorfer Tannen, die viele Familien aus der Umgebung als Naherholungsgebiet am Wochenende zum Grillen und Chillen nutzen, ist schon vor zehn Jahren dem Warnowtunnel zum Opfer gefallen. Die große Liegewiese gibt es nicht mehr, ein kleiner Teil des Strandes existiert noch, wenige Meter entfernt vom Hafen. Das geschützte Geotop Steilufer und der Schilfgürtel am Fluss Warnow – die einzige zusammenhängende naturbelassene Uferzone – würde dem Fährverkehr im Zuge der Hafenerweiterung zum Opfer fallen. Auch ein beliebtes Angelrevier wäre dann verschwunden. Die ländliche Idylle und Rostocks grüne Lunge würde von Industrieansiedlungen überbaut werden.Für viele Krummendorfer und Warnowrander würde es bedeuten, dass sie entweder von Lagerhallen, Betrieben und lärmenden Maschinen umbaut oder ihre Häuser eingeebnet und sie aus ihrer Heimat vertrieben werden. Dabei gibt es in der Umgebung mindestens so viel leer stehende bereits vorhandene Gewerbegebiete die gleiche Fläche bereits vorhalten, wie sie jetzt von der HERO & Co. in Anspruch genommen werden sollen.Wir wollen, dass das Stadtdorf Krummendorf in seiner Struktur erhalten, Lebens- und Erholungsraum nicht nur für Ortsansässige, sondern auch beliebtes Naherholungs- und Ausflugsziel für Gehlsdorfer, Toitenwinkler, Dierkower, bleiben soll.Wir erwarten, dass die Verantwortlichen zuerst bestehende Ressourcen ausschöpfen und genau prüfen, bevor wild in der Gegend umher gebaut wird, Menschen ihres zu Hauses beraubt, der älteste Teil Krummendorfs geschleift, Natur zerstört und Lebens- und Erholungsräume plattgemacht werden, ohne über die Folgen für Mensch und Natur nachzudenken.Gemeinsam mit den Verantwortlichen wollen wir Lösungen und Chancen gegen den drohenden Heimatverlust suchen und die Krummendorfer als zuverlässiger, ehrlicher und greifbarer Ansprechpartner aufklären, mit Informationen versorgen und auf Wunsch mit Rat und Tat helfen, wenn sie Angebote der Landgesellschaft MV, der Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock o. ä. zum Kauf ihrer Grundstücke erhalten.
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